Argument: Unterschied zwischen den Versionen
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das '[[Argument]]' ist ein viel missbrauchter Begriff - [http://www. | das '[[Argument]]' ist ein viel missbrauchter Begriff - [http://www.online-literature.com/bierce/devilsdictionary/ Ambrose Bierce] folgend könnte man sagen, das minimale [[Argument]] sei die unsinnigste Verkettung von Worten, die einem der Diskussionsgegner gerade noch durchgehen läßt. | ||
Da uns dies nicht wirklich weiter führt:<br> | Da uns dies nicht wirklich weiter führt:<br> |
Aktuelle Version vom 30. Oktober 2004, 11:35 Uhr
das 'Argument' ist ein viel missbrauchter Begriff - Ambrose Bierce folgend könnte man sagen, das minimale Argument sei die unsinnigste Verkettung von Worten, die einem der Diskussionsgegner gerade noch durchgehen läßt.
Da uns dies nicht wirklich weiter führt:
Schon seit der Frühzeit der Beschäftigung mit den Formen des Argumentierens werden mehrere Arten des Arguments unterschieden:
- ad rem - zur Sache
- ad hominem - ans Publikum gerichtet
- ad personam - den Gegner miesmachen
Fast alle Trollpostings verwenden Argumente ad hominem oder ad personam.
Zur Verdeutlichung ein Beispiel:
angenommen, jemand behauptet: '2 plus 2 gibt 5'
dem kann auf verschiedene Weise entgegnet werden:
- ad rem: Dann wäre ja '2 plus 2 plus 2' 7, und das kann nicht sein, weil 3 mal 2 6 sind
- ad hominem: Genau, und die Kinder werden vom Storch gebracht
- ad personam: So einen *beep* habe ich ja noch nie gehört. Solche *beep* wie Dich *beep* *beep* sollte man *beep*!!11!!1!!
Man erkennt leicht, dass nur ein Argument ad rem - also zur Sache - die Diskussion wirklich weiterbringen kann. Die beiden anderen Formen sind eigentlich Ablenkungsmanöver und führen im Allgemeinen dazu, dass der Streitgegenstand verschoben wird. Anstatt bei der (hoffentlich) vorhergehenden Sachdiskussion zu bleiben, wird dann beispielsweise darüber gestritten, wer denn eigentlich wen wann womit beleidigt hat. Die Besprechung derartiger Komplikationen kann zu einer sogenannten Meta-Diskussion führen.
Glaubt man den Überlieferungen, dann herrschte bei den alten Griechen eine Kultur des Diskutierens, von denen heutige Internetforen weit entfernt sind. So geht in den Flamewars meist jeder Überblick verloren, weil vorwiegend unstrukturiert verbal aufeinander eingeredet wird und Hinweise dahingehend, man solle doch bitte beim Thema bleiben, mangels Erfolgsaussichten schon von vornherein gar nicht mehr gegeben werden.
Um diesem Problem des aneinander Vorbeiredenes entgegenzutreten und die Übersichtlichkeit zu erhöhen, hat glücklicherweise bereits Arthur Schopenhauer ein Büchlein verfasst: 'eristische Dialektik - oder die Kunst, recht zu behalten.'
Die dort festgehaltenen rhetorischen Tricks können auch heute noch wichtige Fingerzeige geben; sowohl um die Argumentationsrichtung zu verstehen, als auch, um passende Antworten zu geben.